Die Stadtgründerin Agrippina im Mittelpunkt des Geisterzug-Mottos bis 2017
Wie allgemein bekannt ist, ist der Geisterzug nicht nur karnevalistisch, sondern auch politisch. Bei den Geisterzügen zu Agrippina gibt es neben dem Geschichtlichen auch ein politisches Hauptthema: die Emanzipation.
Agrippina d.J. steht wie niemand sonst für das Thema Emanzipation, noch nicht mal Alice Schwarzer. Sie war in einer sehr patriarchalischen Gesellschaft die einzige Kaiserin. Alle anderen sogenannten römischen Kaiserinnen waren nur Kaisergattinnen. Und sie beherrschte das gesamte römische Reich, also das komplette Gebiet zwischen England, Marokko, Türkei und Saudi-Arabien.
(siehe auch http://www.2000jahrfeiern.de)
Der Ähzebaär un Ko e.V. möchte mit dem Geisterzug und dem Thema alle Menschen ansprechen, die aus diesem Gebiet (und auch aus dem Rechtsrheinischen bis zum Pazifik und darüber hinaus) hier nach Köln gekommen sind. Seit 2010 arbeitet der Verein mit seinen Geisterzügen darauf hin, dass unsere Stadterheberin an ihrem 2.000sten Geburtstag am 6.11.2016 groß geehrt wird.
Die derzeitige Ausstellung im Römische Germanischen Museum ist zwar schön. Aber das kann ja wohl nicht alles sein, was Köln auf die Beine stellt als 2.000-Jahr-Feier. Immerhin ist in dieser Generation Köln weltweit die einzige Stadt, die berechtigt ist 2.000-Jahr-Feiern abzuhalten.
Bonn, Neuss, Trier, Mainz, Augsburg hatten in den 1980er Jahren ihre 2000-Jahr-Feiern. Bei Kölns Vorläufer Oppidum Ubiorum ging man lange davon aus, das es 37 v.Chr. gegründet wurde, dann kam man zu der Erkenntnis, dass es eher 18 v.Chr. gewesen wäre, mittlerweile geht man von 7 v.Chr. aus. Aber Köln hat in den Jahren 1963, 1982 oder 1993 die damals jeweils möglichen 2.000-Jahr-Feiern verschlafen. Bis zur 2.000-Jahr-Feier der Stadterhebung 2050 haben wir noch 34 Jahre Zeit.
Die Fundregion Kalkriese hatte kein Recht, die 2.000-Jahr-Feier zur Schlacht im Saltus Teutoburgiensis (der schmale Höhenzug, der heute Teutoburger Wald heißt) durchzuführen. Denn dort war nur eine der vielen kleineren Schlachten der katastrophalen Germanicus-Feldzüge 15/ 16 n.Chr. Während die eigentliche Schlacht 9 n.Chr. auf dem Plackweg oberhalb Meschedes stattfand.
Agrippinas Vater (und damit auch die Familie) wurde nach dem Abbruch dieser Feldzüge erst nach Rom beordert und dann nach Syrien strafversetzt. Wohl direkt nach seiner Abberufung und der Ankunft seines Nachfolgers wurde die römische Armee hier am Rhein umstrukturiert und wohl noch im Jahr 17 n.Chr. das Flottenlager von Xanten auf die Alteburg (Bayenthalgürtel/ Marienburg) verlegt.
Damit können wir im kommenden Jahr sogar noch eine zweite 2.000-Jahr-Feier hier in Köln begehen! Wir wollen nicht, dass Köln diese Alleinstellungsmerkmale und Festivitäten wie üblich verschläft.
Daher haben wir den diesjährigen Geisterzug unter das Motto gestellt: „Däm Agrippina un dr römischen Flott ze Ihre: dr Rhing erop“.
Natürlich ist es blamabel, dass außer den Organisatoren der Geisterzüge so gut wie niemand um diese beiden Jubiläen kümmert.
Um die große Geburtstagsfeier für Agrippina d.J. am 6.11.2016 vorzubereiten, wird es Weitere Informationen zum Thema „2.000-Jahr-Feiern Agrippina d.J. und Alteburg in Köln“ finden Sie unter http://www.2000jahrfeiern.de/ |