1996: Wenn die Welt erst närrisch wird, wird sie bald vernünftig
Der fünfte Geisterzug stand unter dem Motto „Wenn die Welt erst närrisch wird, wird sie bald vernünftig“, einer Zeile aus einem Lied „Haben in der Weisheit Joch“ von Robert Eduard Prutz aus dem Jahr 1843, wegen seines Abdrucks wurde damals die Rheinische Zeitung von der preußischen Zensur verboten.
Köln trat zwar in der 48er Revolution nicht besonders hervor, aber in den Jahren davor traf sich hier die linke Intelligenz: Karl Marx, Fritz Engels, Robert Blum, Franziska Annecke lebten hier, der erste und lange Zeit größte Arbeiterverein Deutschlands wurde hier gegründet.
Auf der Schildergasse vor dem ehemaligen Café Stollwerck (der damaligen „Scene-Kneipe“) begann der Zug, ging zum Rathaus, über Fischmarkt, Witschgasse, Weberstr. und vorbei am in den 1980er Jahren besetzten Stollwerckgelände zum Severinstor.
Dieser Zug brachte eine neue Größenordnung: mit rund 100.000 Teilnehmern und Zuschauern wurden erstmals die Zahlen der Schull- un Veedelszöch überrundet (wg. Regen nur 90.000).
Unser Thema regte wieder etliche Teilnehmer an: auf’s letzte Jahrhundert bezogen sich ein Indianerstamm und die „Dude Funke“, auch aktuelle Politik, z.B. die Atomtests auf Mururoa und das Verhalten von Shell in Nigeria kam nicht zu kurz.
Das Getrommel am Severinstor ging bis tief in die Nacht weiter.
Presseartikel zum Geisterzug 1996:
Express Kölner Stadtanzeiger Kölnische Rundschau
18.02.1996 19.02.1996 19.02.1996
Bild Express
19.02.1996 19.02.1996
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