2012: Ausgefallen! „Grund waren die hohen Sicherheitsauflagen und die daraus folgenden Kosten.“
Auch der Geisterzug 2012 war als Teil der Staffel von Festen zum 2.000sten Geburtstag der Stadtgründerin Kölns gedacht. Genauso wie die geschichtlichen Hintergründen stehen sie alle auf der Homepage www.2000jahrfeiern.de.
Leider mussten wir den auf der Aachener Straße stadteinwärts bis zum Apostelnkloster geplanten Geisterzug ausfallen lassen. Grund waren die hohen Sicherheitsauflagen und die daraus folgenden Kosten.
Bei einer Begehung der Strecke mit Ordnungs- u.a. Ämtern, Polizei und KVB mussten wir feststellen, dass die Absicherung dieses Zugweges den Rahmen aller bisherigen Züge um ein vielfaches sprengt:
Da die Gleise der KVB zwischen Rudolfplatz und Eisenbahn sowie westlich der Inneren Kanalstr. nicht abgesichert sind, wir aber die Aufrechterhaltung des Straßenbahnverkehrs in Köln für notwendig erachteten, hätten wir fast auf der gesamten Aachener Str. bis zur Eupener Str. Drängelgitter aufstellen müssen, die auch nur mittels eines hohen Ordnereinsatzes von den Zuschauern respektiert worden wären. Dadurch hätten sich unsere Kosten gegenüber anderen Jahren mehr als verzehnfacht! Das konnten und wollten wir unseren Zuschussgebern nicht zumuten.
Eine angedachte Verkürzung des Zuges auf den Bereich östlich der Inneren Kanalstr. und eine Umleitung über das sehr unebene Kopfsteinpflaster der Schmalbeinstr. und den leidgeprüften Brüsseler Platz hätte weder die Akzeptanz der Teilnehmer noch der Anwohner gefunden. Wir überlegten, ob wir alternativ eine andere Strecke gehen könnten. Doch weder Vogelsanger noch Dürener Str. oder gar andere Straßen finden wir im Rahmen des Agrippina-Konzepts als Ersatz für die römische Aachener Str. akzeptabel.
Hinzu kam, dass das Ordnungsamt im Nachgang der Duisburger Loveparade ein Sicherheitskonzept von uns forderte. Dies ist nicht ausschließlich unser Problem, sondern auch das vieler anderer kleiner Veranstalter vom Weihnachtsmarkt über Schützenzüge bis zum Rheinkultur-Festival.
Außerdem wollte das Kölner Ordnungsamt unseren bisherigen Sicherheitsdienstleister, mit dem wir rundum zufrieden waren, nicht mehr akzeptieren. Daher hatten wir uns schweren Herzens entschieden, den Geisterzug 2012 komplett ausfallen zu lassen.
Presseartikel hierzu:
Express-Online 04.01.2012
meinestadt.de 05.01.2012
Kölner Wochenspiegel 10.01.2012
Mülheimer Freiheit 10.01.2012
Kölner Stadtanzeiger Kölnische Rundschau Kölner Stadtanzeiger
05.01.2012 05.01.2012 06.01.2012
Kölnische Rundschau
06.01.2012
Die beiden Artikel vom 6.1.12 können wir nicht unkommentiert stehen lassen.
Zum Artikel im KStA vom 6.1.12:
Es stimmt nicht, dass das Ordnungsamt vor Weihnachten mit uns gesprochen hätte und unsere Absage am Mittwoch ohne Rücksprache erfolgt sei. Richtig ist, dass wir am 16.12. dem OA per Mail die Absage des Zuges mitgeteilt haben und der Sachbearbeiter uns am 19.12. ein lapidares Bedauern zurückmailte, das OA würde aber nicht von seinen Forderungen herunterkommen.
Es stimmt nicht, dass das OA (wie in der Unterüberschrift suggeriert) uns einen alternativen Weg vorgeschlagen hätte. Richtig ist, dass wir sowohl in unserer Absage an das OA als auch in der Pressemitteilung beschrieben, welche Alternativwege wir überprüft und als nicht ins Agrippina-Konzept passend verworfen hatten. Das OA hat zu keinem Zeitpunkt eigene Wegvorschläge gemacht.
Die Hauptüberschrift des Artikels hieß „Suche nach Kompromiss“. Wer sucht danach? Per definitionem ist ein Kompromiss eine Vereinbarung, bei der beide Seiten bereit sind, ein Stück aufeinander zuzugehen. Diese Bereitschaft ist seitens des OA nicht zu erkennen, sie gehen von ihren Forderungen nicht herunter. Und wir können keinen Weg akzeptieren, der das Agrippina-Konzept verlässt.
Auf unsere Forderung, unseren bisherigen Sicherheitsdienstleister weiter zu akzeptieren, geht das OA erst gar nicht ein.
Herr Kilp behauptet, dass wir auch in der Vergangenheit schon Sicherheitskonzepte hätten vorlegen müssen. Das stimmt nicht. Verkehrslenkende Maßnahmen wurden mit uns und unserem Sicherheitsdienstleister vorbesprochen, alle anderen Maßnahmen wurden uns vom OA auferlegt. Die Forderung nach dem Sicherheitskonzept wurde dieses Mal erstmalig erhoben.
Und bei den vom OA von uns geforderten Drängelgittern auf der Aachener Str. sehen wir eine Ungleichbehandlung gegenüber anderen Veranstaltungen:
Zum Einzug in die Hofburg geht der Zug parallel zum Gleiskörper, es fahren Bahnen, ohne jegliche Absicherung dazwischen. Bei denen geht es problemlos. Laut einem Vorgespräch in 2010 wäre es auch bei uns gegangen. Doch jetzt unter dem neuen Sachbearbeiter geht es für uns nicht mehr.
Zum Interview in der KR vom 6.1.12:
Nach unserer Freigabe des Textes wurde noch einen zentraler Satz geändert:
Der Satz lautete: „Da die KVB-Gleise nicht abgesichert sind, müssten Ordner die Zuschauer davon abhalten, sich hinter die Gitter zu stellen, wie beispielsweise beim Rosenmontagszug.“
Daraus wurde: „Da die KVB-Gleise nur mit Drängelgittern abgesichert sind, müssten Ordner die Zuschauer davon abhalten, sich hinter die Gitter zu stellen, wie beispielsweise beim Rosenmontagszug.“ Das ist grob falsch!
Gerade weil die KVB keine Gitter entlang der Gleise der Aachener Str. hat, müssten wir auf der ganzen Strecke von Innerer Kanalstr. bis Eupener Str. Drängelgitter aufbauen und Ordner dazustellen, und für das Stück vom Ring bis zu Eisenbahn auch. Gerade dieser Aufwand war es, der die Kosten für den Geisterzug 2012 so extrem steigen ließ, dass wir den Zug nicht durchführen konnten.
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