1995: Beddelsäck, Spetzbove, Malötzije un andere anständije Lück

Jeist95War das Vorjahresmotto eher belanglos, so glänzte der vierte Geisterzug gleich mit zwei Motti: „Beddelsäck, Spetzbove, Malötzije un andere anständije Lück“ thematisierte Armut, Arbeitslosigkeit und Ausgrenzung. Der Geisterzug 1995 ging vom Arbeitsamt durchs Kwartier Lateng, über Rathenauplatz (1930 war dort eine Außenstelle des Arbeitsamts), Jugendamt, vorbei an mittelalterlichen Kirchen (vor denen früher die Bettler auf ihre Almosen warteten) und Zucht- und Arbeitshäusern nach Sankt Ursula.

GZ-Plan 1995Untertitel war „Hommage an Trude Herr„, eine große Kölner Künstlerin, die auch manche Ausgrenzung erlebte. Wir versuchten, die Fußgängerzone „Am Justizzentrum“ offiziell in „Trude-Herr-Platz“ umbenennen zu lassen. Das gelang zwar nicht, aber immerhin wurde dafür der neue Park neben dem Bürgerzentrum Stollwerck in „Trude-Herr-Park“ benannt.

Da es vor Beginn des Zuges regnete, begann längst nicht für alle der ca. 15.000 Teilnehmer der Zug am Arbeitsamt, sondern erst an der Eisenbahnunterführung Luxemburger Straße. Dafür wurde es im Kwartier Lateng recht eng.

Trude_HerrMehrere Gruppen bezogen sich auf das Thema Arbeitslosigkeit, eine Gruppe mittelalterlicher Bettler lagerte u.a. vor Sankt Aposteln und überwies den Veranstaltern die Einnahmen. Vielen Dank dafür.
Aufgrund großer Lücken fanden höchstens noch 5.000 Teilnehmer den richtigen Weg nach Sankt Ursula. Ein Teil davon feierte dann noch mehrere Stunden vor der Kirche.

 

Presseartikel zum Geisterzug 1995:

Express                           Kölner Stadtanzeiger        Kölnische Rundschau
26.02.1995                      27.02.1995                          27.02.1995

1995-02-26Express 1995-02-27KStA 1995-02-27KR

 

 

 

 

Express
27.02.1995

1995-02-27Express

 

 

 

 

 

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